Protokoll des Netzwerktreffens der Baugemeinschaften
Am 19. August 2013 fand ein offenes Treffen des Netzwerkes Baugemeinschaften im Haus der Architektur Köln statt.
- Datum: 19.08.2013, 19:00 bis 21:00 Uhr
- Ort: Haus der Architektur Köln, hdak-Kubus, Josef-Haubrich-Hof, 50676 Köln
- Moderation: Ralf Brand, Peter Heinzke
- Teilnehmer: ca. 40 Personen
- Protokoll: Digo Chakraverty
1 Entschuldigungen, Abwesenheit
7 Personen haben sich abgemeldet.
2 Annahme des letzten Protokolls
Konnte nicht geschehen, da es zu vielen Anwesenden unbekannt war.
3 Aktuelle Informationen
a) Clouth Gelä̈nde, inkl. „Halle 17“
Es wurde übereingekommen, dass das Netzwerk nicht auf Fragen rund um das Clouth-Gelände beschränkt sein soll.
Für die Halle 17 läuft ein separater, 2-stufier Ideen- und Investorenwettbewerb. Ein von den drei Partnern Trias Stiftung, Zeller Architekten, Hugger Projektentwicklung eingereichtes Konzept zu gemeinschaftlichem Wohnen auf genossenschaftlicher Basis und Erbpachtlösung ist in die zweite Runde gekommen. Voraussichtlich können damit etwas drei Gruppen bedient werden. Interessierte Gruppen dürfen sich gerne bei Lisa Hugger melden (http://www.hugger-projektentwicklung.de )
Auf dem Clouth-Gelände sind etwa 100 Wohneinheiten für ca. 5-7 Baugruppen vorgesehen. Das Vergabeverfahren wird mit einer Veranstaltung am 05.11.2013 offiziell eröffnet und hat eine eigene Internetseite. Die darauf folgende Interessensbekundungsphase dauert etwa vier Wochen. Eine jetzige Bewerbung erhöht die Chancen nicht, signalisiert aber das enorme Interesse an diesem innovativen Konzept der Wohnraumbeschaffung.
b) Veranstaltungshinweise
Ralf Brand wies auf ein Seminar in Bonn hin, das unter dem Namen „Ein gemeinschaftliches Wohnprojekt gründen: Der rote Faden von der Idee bis zum Einzug“ von Britta Körschgen am 21.September in Bonn angeboten wird. http://www.wohnplus.info/termine.html. Er betonte, keinerlei persönliche oder berufliche Verbindung zum Veranstalter zu haben.
c) Sonstiges
Die Kommunikation über Email-Listen wurde teilweise kritisch gesehen. Es gibt zwei Möglichkeiten, am Nachrichtenaustausch teilzunehmen:
- E-Mail-Adresse in die Teilnehmerliste beim Treffen eintragen. Damit erklärt man sich automatisch bereit, dass die Adresse an die anderen Netzwerkteilnehmer zugänglich gemacht wird.
- Sich in den Baugruppen-Newsletter unter
https://baugemeinschaften.hda-koeln.de/newsletter/
eintragen. Dann erhält man die Infos ebenfalls, die Mailadresse ist für die anderen Empfänger aber verborgen.
4 Bericht von der Arbeit der Kerngruppe
Die Kerngruppe (Ralf Brand, Peter Heinzke, Dietrich Bürgener, Anno Kluß und Astrid Camps, Sabine Bentler) hat ein Arbeitspapier vorgelegt, das sich mit folgenden Fragen beschäftigt:
- Selbstverständnis des Netzwerke
- Zwecke und Ziele des Netzwerkes
Die Inhalte stehen zur Diskussion. Sie sollen nach dem Verständnis des Netzwerks als selbstbestimmte Struktur von den Mitgliedern des Netzwerks insgesamt ausgearbeitet werden.
5 Vorschlag zur Formierung von und Zweck der Arbeitsgruppen. Vorstellung der Themen
Die o.g. Themen des Arbeitspapiers wurden in vier Fragestellungen aufgefächert. Zu jeder Frage bildete sich eine Arbeitsgruppe, die die Inhalte aufbereitete und diskutierte.
Die Fragen sind:
- a) Wer sind wir? (Selbstverständnis des Netzwerkes)
- b) Was wollen wir? (Ziele)
- c) Wie schaffen wir das? (Methoden / Vorgehensweise / Öffentlichkeitsarbeit)
- d) Wie verabreden wir uns? (Selbstorganisation und Kommunikation)
- e) 6 Diskussion in Arbeitsgruppen
Dauerte ca. 30 Minuten.
7 Berichte aus den Gruppen & Diskussion
a) Wer sind wir?
Auf der Grundlage des Arbeitspapiers kam die AG zu folgenden Abweichungen vom dort formulierten Selbstverständnis überein:
- Der Begriff »Mietprojekt« soll durch eine inklusivere Formulierung ersetzt werden.
Der Satz »Im Umkehrschluss gehören Investorenprojekte, die ihren Käufern oder Mietern eine weitgehend vorgefertigte Struktur anbieten nicht zu den Bau- und Wohngemeinschaften im Sinne des Netzwerkes« soll von der Kerngruppe überarbeitet werden. Es war der irreführende Eindruck entstanden, dass die fehlende Selbstbestimmung Investorenprojekten grundsätzlich unterstellt würde.
b) Was wollen wir?
Die AG hat eine Reihe von Zielen erarbeitet:
- Lobbyarbeit bei der Stadt betreiben
- Sensibilisierung von Genossenschaften, Wohnungsunternehmern, städtischen Stellen etc. für das Thema Wohnprojekte
- Zusammenschluss der Projekte zur Bündelung der Einkaufsmacht z.B. bei Energieversorgern
- Allgemein das Thema gemeinschaftliches Wohnen propagieren
- Aufklärung über den Nutzen gemeinschaftlicher Wohnprojekte für die Stadt betreiben
- Professionalisierung, Finanzierung personeller Ressourcen erreichen
- Best-Practice-Modelle bestehender Gruppen nutzen, KnowHow-Austausch
- Vernetzung mit anderen Netzwerken in anderen Städten und Regionen
- Für Köln fordern, was woanders bereits Normalität ist
- Langfristig zusammenarbeiten
- Vielfalt der Menschen und Gruppen darstellen
- Das Recht auf Mitgestaltung der Stadt einfordern
- Wohnen neu definieren
- Arbeit auf viele Schultern verteilen
- Druck auf die Politik ausüben
- Selbstbestimmung statt Gentrifizierung
- Wichtigkeit des Themas, das große Interesse daran aufzeigen
c) Wie schaffen wir das?
Die AG konzentrierte sich auf die Frage, wen man für das eigene Projekt (Interessen/Ziele) gewinnen sollte – Kölner Politik und Kölner Öffentlichkeit – und wie man diese Zielgruppen erreicht.
Die AG hat folgende Elemente identifiziert:
- Köln-spezifische Strategien erarbeiten: Für die definierten Interessen/Ziele sind nach dem erfolgten Selbstfindungsprozess geeignete Gesprächs-, Bündnispartner und eventuelle Gegenspieler zu identifizieren, um das jeweils Erfolg versprechende Vorgehen zu entwickeln.
- Statements der Parteien nutzen, sie an ihren eigenen Worten messen
- Win-Win-Situationen aufzeigen und nutzen: Die Stadt Köln als „kreative Stadt“ braucht Freiräume – auch für wohnungspolitische Experimente
- Bündnispartner gewinnen, z.B. Medien, IHK, wohnungspolitische Sprecher der Parteien (?),…
- Identifikationsfiguren für die Außendarstellung finden (Personalisierung, auch wenn möglicherweise nicht ganz im Einklang mit basisdemokratischen Gedanken)
- Mehrere Schritte im Voraus denken.
Die von Ralf Brand vorgeschlagene Aktion, eine in Berlin bestehende Co-Housing-Ausstellung nach Köln zu holen und mit einer Art Marktplatz der Möglichkeiten zu verbinden, scheint noch verfrüht.
Eine eigene AG soll gegründet werden, um die operative Übersetzung der Ziele/Projekte methodisch und kommunikativ zu begleiten.
d) Wie verabreden wir uns?
–hier kommt noch Input vom AG-Sprecher
Online:
- hdak-Seite um weitere Funktionen erweitern:
- Gruppensteckbriefe für die einzelnen Projekte
- Marktplatz einrichten
- Kontaktbörse integrieren (Mensch sucht Projekt u. umgekehrt)
- Stadtplan mit Marken für die Standorte der Projekte
- Terminkalender
- Wiki
Offline:
- Einen regelmäßigen Termin einrichten
- Ist der Raum groß genug?
- Einzelne Veranstaltungen mit ExpertInnen zu Themen und mit Erfahrungsberichten aus anderen Projekten durchführen
8 Netzwerkorganisation
a) Nächste Schritte
Spezielle Themenabende mit Experten und Erfahrungsberichten aus Projekten sollen in den regelmäßigen dienstäglichen Baukultur-Termin des HdAk integriert werden. Für Baugruppen-Themen ist ohnehin einer dieser Tage im Quartal reserviert.
b) Nächste(s) Treffen
Als regelmäßiger Termin wird der dritte Montag im Monat angestrebt. Die Termine sollen zweigeteilt werden: Ein Info-Teil für Neulinge und Interessierte (19:00 – 19:45) und ein Programmteil (20:00 – 21:00), etwa mit Vorträgen u.ä.
In diesem Sinne wird das nächste Treffen stattfinden:
Montag, 23.09.2013, 19:00 Uhr
Haus der Architektur Köln
Josef-Haubrich-Hof, 50676 Köln
Die Kerngruppe trifft sich weiterhin unabhängig davon zusätzlich zu geeigneten Terminen, um die großen Netzwerktreffen vorzubereiten und entsprechende Beschlüsse / Idee umzusetzen.
9 Ausklang bei Kölsch
Anschließend gab es noch einen Umtrunk im Cafe Libresso…