Stellungnahme des Netzwerkes zu Kritik am Clouth-Vergabeverfahren

In einem Artikel der Kölnischen Rundschau vom 30.09.2014 wurde die Frage aufgeworfen, ob das Vergabefahren für die Baufelder im Clouth-Quartier eine Farce sei? Hierzu hat das Netzwerk mit einem Leserbrief Stellung genommen.

„Das „Netzwerk für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen in Köln“ bemüht sich seit längerer Zeit darum, die Möglichkeiten für gemeinschaftliche Wohnprojekte in Köln zu verbessern und hat das Vergabeverfahren für die Baufelder auf dem Clouth-Gelände mit großem Interesse verfolgt und kommentiert.

Wir können die Enttäuschung von Baugemeinschaften, die eine umfangreiche, mit Kosten verbundene und qualifizierte Bewerbung eingereicht hatten und nun nicht zum Zuge gekommen sind sehr gut verstehen.

Deshalb aber das ganze Vergabeverfahren als „Farce“ zu verurteilen erscheint uns unangemessen. Sicher wäre es wünschenswert gewesen, auch die zunächst nicht ausgewählten Gruppen zu einem Informationsgespräch einzuladen und das Verfahren und die Ergebnisse zu erläutern, um eine größtmögliche Transparenz herzustellen. Nach unserer Einschätzung hat das Gutachtergremium eine gute Arbeit geleistet. Zugleich haben die Gutachter die Stadt Köln aufgefordert, weitere Grundstücke zur Verfügung zu stellen, damit auch die übrigen Baugruppen zum Zuge kommen können.

Es ist daran zu erinnern, dass nur 10% der Grundstücke auf dem Clouth-Gelände für Baugruppen zur Verfügung gestellt wurden, obwohl die Nachfrage deutlich höher ist. Hier wäre eine schnelle Reaktion der „Moderne Stadt“ (in Rückversicherung mit dem Aufsichtsrat) oder aus den politischen Gremien heraus sehr hilfreich gewesen oder könnte noch hilfreich sein ! So liegen doch direkt angrenzend an die für Baugemeinschaften vorgesehenen Baufelder zwei weitere Grundstücke , die weiteren Baugemeinschaften angeboten werden könnten.

Der Verkauf weiterer Grundstücke – auf dem Clouth-Gelände und anderswo – ist so zu gestalten, dass auch die Baugruppen der „kleinen Leute“ eine Chance neben den professionellen Investoren bekommen!

Insgesamt gibt es in Köln im Vergleich mit anderen Großstädten noch einen großen Nachholbedarf , was das Angebot von Grundstücken für Baugemeinschaften angeht. Hierauf sollten alle Energien konzentriert werden, anstatt sich in juristischen Auseinandersetzungen zu verausgaben, wie am Ende des o.g. Artikels angedeutet wird.

In diesem Sinne wird sich jedenfalls das Netzwerk für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen in den nächsten Jahren engagieren!

Für die Kerngruppe des Netzwerkes
i.A. Peter Heinzke