Köln, den 8.11.2013. Presseerklärung zum Auftakt des Vergabeverfahrens für Grundstücke im Clouth-Quartier am 5.11.2013 in der Stadtbibliothek Köln
KÖLN HOLT AUF – aber es gibt noch viel zu tun !
Das überwältigende Interesse von über 200 Kölnerinnen und Kölner an der Auftaktveranstaltung am 5. November zum Vergabeverfahren der Baufelder für Baugemeinschaften im Clouth-Quartier unterstreicht die stadtgesellschaftliche Brisanz und Wichtigkeit dieses Themas.
Das Netzwerk für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen im hdak vertritt die Interessen von Menschen, die in Köln gemeinschaftlich wohnen wollen und das zu bezahlbaren Preisen.
Von daher wird das Verfahren mit großem Interesse beobachtet. Die Vertreter des Netzwerkes begrüßen das jetzt vorgestellte systematische Verfahren zur Vergabe der Baufelder an Baugemeinschaften im Clouth-Quartier. Das klar gegliederte schrittweise Verfahren lässt ein transparentes und faires Prozedere erwarten. Die Veröffentlichung aller Unterlagen auf www.baugruppen-clouth.de ist ebenfalls Ausdruck dieser begrüßenswerten Handhabung. Sogar die Auftaktveranstaltung selbst ist dort als Video nachvollziehbar.
Das Vergabeverfahren selbst, sowie die Berufung von ausgewiesenen auswärtigen Experten in den Vergabebeirat bezeugt die Professionalität des Verfahrens und macht deutlich, dass Köln dabei ist, seinen Rückstand gegenüber vielen anderen deutschen Städten bei der Förderung von Baugemeinschaften aufzuholen – und dies ohne Eitelkeit, da man von diesen Städten offensichtlich auch aktiv zu lernen versucht.
Außerdem ist das Verfahren – vor allem im Vergleich mit jenem, durch das die Baufelder auf dem Sülzer Gelände vor ein paar Jahren vergeben wurden – insofern baugruppenfreundlich als die nötigen Investitionen von Risikokapital (vor allem für Architektenentwürfe) erst sehr spät im Prozess nötig werden. Ebenfalls begrüßenswert ist der, in die Vergabekriterien eingebaute Versuch, auch Menschen mit geringerem Einkommen an der Lebendigkeit des neu entstehenden Clouth-Quartiers teilhaben zu lassen.
Was nicht in die Verantwortlichkeit der Experten vom hdak, die das Verfahren federführend entwickelt haben, fällt, aber dennoch bedauerlich ist, ist die Tatsache, dass weniger als 10 Prozent der gesamten im Clouth-Quartier geplanten Wohnungen an Baugemeinschaften vergeben werden. Die Erfahrung aus anderen Städten, in denen teilweise ganze Stadtviertel komplett durch Baugemeinschaften entwickelt werden konnten, zeigt, dass die Kölner Verantwortlichen die Bedeutung und wachsende Nachfrage nach innovativen Wohnformen immer noch nicht ausreichend erkannt haben. Sie lässt sich Chancen zu positiver Stadt-entwicklung bei der mündige und engagierte Bürger sozialen und demografischen Zukunftsthemen begegnen möchten, entgehen.
Es ist klar, dass bei der großen Nachfrage von Baugruppen eine große Zahl von interessierten Bürgerinnen und Bürgern leer ausgehen werden.
Deshalb tritt das Netzwerk für geinschaftliches Bauen und Wohnen dafür ein, dass hier eine Änderung durch die Politik herbeigeführt wird. Schließlich stehen noch weitere Flächen im Clouth-Quartier zur Verfügung und die Vorgaben für den Verkauf müssten noch zu beeinflussen sein.
Im Auftrag:
Peter Heinzke
peter.heinzke@baugemeinschaften.hda-koeln.de
Netzwerk für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen
℅ Haus der Architektur Köln, Josef Haubrich Hof 2, 50676 Köln
info@baugemeinschaften.hda-koeln.de
https://baugemeinschaften.hda-koeln.de
Hinweis: Das „Netzwerk für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen“ ist ein Zusammenschluss von Privatpersonen. Es agiert inhaltlich unabhängig vom Haus der Architektur Köln, welches das Engagement des Netzwerkes allerdings mit der Bereitstellung von Infrastruktur unterstützt. Es agiert auch unabhängig vom Vergabeverfahren für Grundstücke des Clouth-Quartiers an Baugruppen, welches vom Haus der Architektur Köln konzipiert und betreut wird. Insofern handelt es sich hier nicht um eine Pressemitteilung des Hauses der Architektur Köln.